Eine SAL-Anwenderschulung
Die Konzeption einer Anwenderschulung ist neben der Entwicklung und Erprobung der Lernanwendung Gegenstand der Arbeit im Projekt SAL. Erste Grundlagen dazu wurden im Rahmen einer Master-Thesis geschaffen, in der u. a. eine Anwenderschulung konzipiert und mit Studierenden durchgeführt wurde [1]. Die Teilnehmer dieser Schulung studieren oder studierten mit dem Ziel Lehramt an Berufskollegs in einem Teilstudiengang aus den Bereichen Druck und Medien und sind in unterschiedlichen Phasen des Studiums (Bachelor, Master of Education vor oder nach dem Praxissemester in einer Schule). Im Folgenden wird kurz dargestellt, wie die Schulung aufgebaut war, welche Fähigkeiten die Teilnehmer trainieren konnten und welche Schlüsse für die weitere Arbeit im Projekt zu ziehen sind.
Einstieg und Kennenlernen der Lernanwendung
Zum Einstieg der Schulung wurde zunächst kurz der Einsatz von Medien im Unterricht während einer dualen Ausbildung, aber auch in den eigenen schulpraktischen Phasen des Studiums thematisiert. Die Teilnehmer sollten dabei auch die Medienkompetenz von Lehrpersonen an beruflichen Schulen einschätzen. Die Erfahrungen der Studierenden zeigten, dass viele der neueren Medien aktuell noch keine Anwendung finden: Teils ist die benötigte Infrastruktur nicht genügend ausgebaut, teils fehlt es an praktischer Erfahrung und damit verbunden an etablierten Konzepten zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht.
Bevor die Teilnehmer den Umgang mit der SAL-Lernanwendung und den bisherigen Lernmodulen kennenlernten, erhielten sie noch einige Informationen zum Projekt. Danach erkundeten die Teilnehmer (von denen nur ein kleiner Teil bereits im Vorfeld Kontakt zur Software hatte) die Lernanwendung.
Lernmodule erstellen
Sie haben zunächst die Lernmodule bearbeitet und einige der vielen Funktionen identifizieren können. Im Modus Präsentieren konnten dann noch weitere Funktionen vorgeführt werden. Zudem gab es einen sehr kurzen Einblick in die Augmented Reality und deren Einrichtung.
Hauptziel der SAL-Anwenderschulung war es, den Studierenden das Autorenwerkzeug näher zu bringen, damit sie eigene Lernmodule erstellen oder schon vorhandene verändern können. Die Teilnehmer haben in Gruppen ein eigenständiges Lernmodul jeweils mit ca. 5-10 Folien erstellt, basierend auf einer thematischen Kernauswahl und bereits implementierten 3D-Modellen. Hierbei haben sie mit Hilfe eines Leitfadens die Autorenumgebung kennengelernt und die technischen Funktionen danach zur Anwendung gebracht.
Impuls für die Zukunft
Anschließend wurden die Ergebnisse im Plenum präsentiert. Dabei haben die Studierenden auf die Erfolge und Schwierigkeiten hingewiesen, welche sie beim Erstellen des Lernmoduls hatten.
Zum Abschluss der Anwenderschulung wurden in gemeinsamer Runde Feedback ausgetauscht, das Erlernte reflektiert und Probleme angesprochen. Die Teilnehmer erhielten für ihre erfolgreiche Teilnahme ein Zertifikat des Zentral-Fachausschusses Berufsbildung Druck und Medien.
Ergebnisse der Schulung
Die Auswertung der Reflexionsbögen zeigt, dass die Schulung insgesamt erfolgreich war. Die Studierenden würden die SAL-Lernanwendung in ihrem Unterricht z. B. als Einstieg oder als Wiederholung verwenden und standen der Lernanwendung und den Möglichkeiten der Autorenumgebung positiv gegenüber. Den Umgang mit der Lernanwendung und der Autorenumgebung haben sie kennengelernt und ein erstes Lernmodul erstellt. Das Feedback zu Usability und Stabilität der Anwendung wurden dokumentiert und werden in die weitere technische Entwicklung einfließen.
Das Projektteam bedankt sich an dieser Stelle bei den Studierenden für die erfolgreiche Teilnahme und die tolle Mitarbeit bei der Erprobung der SAL-Anwenderschulung.
- Klein-Wiele, J.: Konzeption einer Anwenderschulung für Social Augmented Learning am Beispiel von Offsetdruckmaschinen. Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Education an der Bergischen Universität Wuppertal (Stand 09/15: in Abgabe)