Mobile Learning
Mobilität und Flexibilität im Lernen
In der Wissenschaft wird Mobile Learning aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht. Während z. B. Kress und Pachler [2] in ihren Untersuchungen den Betrachtungsmittelpunkt auf technologische Aspekte (wie der Flexibilität, Multimodalität und Interaktivität) im Kontext zunehmender Kommunikationspotenziale richten, betrachten Pinkwart et al. [3] Mobile Learning als Form des E-Learning, das sich mobiler Geräte bedient. Bei dieser technikzentrierten Betrachtung wird der Einfluss sowohl des Lerners, als auch dessen sozialen Kontextes auf die Lernaktivität vernachlässigt. Aus diesem Grund tendieren aktuellere Untersuchungen (z. B. Laouris und Eteokleous [4] , Sharples et al. [5] ) zu einer nutzerzentrierten Perspektive, bei der Mobile Learning als wesentliches Element eines situierten und lebenslangen Lernens angesehen wird.
Mobile Learning in der Berufsbildung
In der dualen Berufsausbildung von Medientechnologen Druck kommen aktuell selten mobile Geräte zum Einsatz. Eines der Ziele des Projekts ist es, sowohl mobile Geräte wie Smartphones und Tablets in geführten Lernaktivitäten in der Berufsschule zu etablieren, als auch zusätzliche Kommunikations- und somit auch Lernarrangements außerhalb der formalen Bildung zu ermöglichen. Dies geht einher mit dem Ziel eine ganzheitliche, kollaborative Arbeits- und Lernumwelt, auch unter Berücksichtigung sozialer und technologischer Aspekte, in Form einer Social Augmented Learning Lernanwendung bereit zu stellen.
Relevanz im Social Augmented Learning
Im Projekt wird der Begriff des Mobile Learning sowohl systematisch als auch systemisch untersucht, um zu einer kohärenten Definition zu gelangen. Eine systematische Untersuchung des Begriffs liefert Aufschluss über die Bestandteile der begrifflichen Komposition. Wo Mobile die Mobilität und Flexibilität des Lernenden, aber auch der eingesetzten Technologie umschreibt, wird das zu dieser Mobilität in Relation stehende Learning zur Beschreibung eines situierten Lernens, eingebettet im (sozialen) Kontext des Lernenden [6], verstanden. Dem gegenüber steht eine systemische Betrachtungsweise, bei der ein ganzheitlicher Blick auf die Beziehungen zwischen Lernenden, Lernumgebung und Lernaktivitäten gerichtet wird. Eine grobe Umschreibung des Mobile Learning wie es im Projektkontext verstanden und angewendet wird lautet daher:
Im Projekt unterstreicht Mobile Learning als Lernform den didaktisch begründeten Einsatz mobiler Geräte wie Smartphones oder Tablets im Lehren und Lernen. Mobile Geräte und Technologien dienen hierbei der Erschließung und Unterstützung kommunikativer, situierter sowie zeitlich und örtlich flexibler Lernaktivitäten.
- Koole, Marguerite L. „A model for framing mobile learning.“ Mobile learning: Transforming the delivery of education and training 1 (2009): 25-47.
- Kress, G.; Pachler, N.: Thinking about the ‚m‘ in m-learning. In: Pachler, N. (Hrsg.): Mobile Learning: Towards a Research Agenda, 2007, S. 7-32
- Pinkwart, N., Hoppe, H. U., Milrad, M., & Perez, J. (2003). Educational scenarios for cooperative use of Personal Digital Assistants. Journal of Computer Assisted Learning, 19(3), 383-391.
- Laouris, Y.; Eteokleous, N.: We need an educationally relevant definition of mobile learning. In: Proceedings of the 4th World Conference on Mobile Learning. 2005. S. 290-294.
- Sharples, M.; Corlett, D.; Westmancott, O.: The design and implementation of a mobile learning resource. In: Personal and Ubiquitous Computing, 2002, 6. Jg., Nr. 3, S. 220-234.
- ebd. S.220